Vergangenen Dienstag wurde in Berlin zum dritten Mal der Forschungspreis des Landes Berlin zur Förderung der Erforschung von Ersatz-und Ergänzungsmethoden für Tierversuche verliehen. Dieser zeichnet Forschungsarbeiten aus, die einen bedeutenden Beitrag zu tierversuchsfreien Alternativmethoden liefern.
In diesem Jahr ging der Preis an Professor Gerhard Püschel vom Institut für Ernährungswissenschaft, Biochemie der Ernährung der Universität Potsdam.
Gemeinsam mit seinem Team hat er einen tierversuchsfreien Test für verschiedene Botulinum-Toxine entwickelt.
Botox-der Tod für unzählige Tiere
Jede einzelne Charge (Produktionseinheit) des Botulinom-Toxins (Botox) muss getestet werden. Dafür sterben jährlich über 600.000 Mäuse. Das Nervengift wird ihnen in die Bauchhöhle gespritzt, wodurch die Tiere Muskellähmungen, Sehstörungen und Atemnot erleiden und schließlich qualvoll ersticken.
Die EU schreibt diese grausamen Tests aufgrund der Gefährlichkeit von Botox vor. Da das Nervengift teilweise als Medikament und nicht als „Schönheitsprodukt“ gehandelt wird, greift hier die 2013 in Kraft getretene Kosmetikrichtlinie leider nicht.
Alternativen ohne Tierleid
In der Vergangenheit wurden schon mehrere tierversuchsfreie Tests entwickelt, allerdings können diese nur die Aktivität des Toxins kontrollieren, gegen das sie entwickelt wurden. Der neue Test hingegen ist sehr vielversprechend, da mit ihm unterschiedliche Botulinom-Toxine kontrolliert werden können. Nachdem das Team um Professor Püschel jüngst das Proof of Principle erbracht und publiziert hat, geht es nun darum diesen Test „serienreif“ zu machen.
Der Landespreis zur Förderung tierversuchsfreier universitärer oder beruflicher Ausbildung ging dieses Jahr an Professor Christa Thöne-Reineke vom Institut für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin. Ausgezeichnet wurde das Konzept der Ringvorlesung zum Thema „Alternativen zu Tierversuchen in Forschung, Ausbildung und Lehre“.
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