
In fünf Jahren will die US-Firma Modern Meadow bereits Leder aus dem Bioreaktor massenweise produzieren lassen. Bisher war spekuliert worden, welches das Startprojekt der neu gegründeten Firma ist. „Unser erster Schwerpunkt ist nicht Fleisch, sondern Leder“, äußerte sich CEO Andras Forgacs. „Der Hauptgrund ist, technisch gesehen, dass Haut eine simplere Struktur als Fleisch hat, weshalb es einfacher zu produzieren ist.“
In-Vitro-Leder entsteht bei Modern Meadow durch die Entnahme von Zellgewebe bei Kühen, deren Isolierung und teilweisen Modifizierung. Anschließend werden die Zellen im Bioreaktor milliardenfach vermehrt und im 3D-Biodrucker zu einer festen Struktur zusammengesetzt. Diese Zellkulturen reifen dann unter natürlichen biochemischen Prozessen über Wochen zu Häuten heran und können aufgrund fehlender Haare und regelmäßiger Struktur einfacher und somit umweltfreundlicher gegerbt und weiterverarbeitet werden. Die komplexere Entwicklung von Muskelgewebe für Fleisch soll folgen.
PETA fördert ebenfalls die Forschung zu In-Vitro-Fleisch, um auch den Menschen eine tierfreundliche Alternative aufzuzeigen, die sich noch nicht rein pflanzlich ernähren. Leder aus dem Bioreaktor ist die logische Umsetzung heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse und laut Forgacs geht es lediglich „um die technischen Herausforderungen“.
Kein mitfühlender Mensch muss jedoch bis dahin warten! PETA weist in seinem Shoppingguide auf die vielfältigen Geschäfte und Modehäuser hin, die stylische Schuhe, Taschen und Jacken anbieten, für die kein Tier sterben musste.